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Evangelisch-Lutherisches Pfarramt Ebermannstadt

Kirchenweg 5, 91320 Ebermannstadt · Telefon 09194-310 · pfarramt.ebermannstadt@elkb.de 

Emmauskirche - Geschichte und Geschichten

Geschichte

Der Name der Stadt Ebemannstadt entstand wahrscheinlich vor der Besiedlung der Franken im Jahr 531. Im heutigen Ebermannstadt lag die Stätte des Ebermar, eines Stammeshäuptlings. Aus seinem Namen bildete sich später der Ortsname Ebermannstadt. Das Wappen stellt den Ortsnamen und die Geschichte dar. Der Schlüssel im Wappen ist ein Symbol für die Schlüsselberg die Ebermannstadt 1323 zur Stadt erhoben. Außerdem ist ein Eber abgebildet. Das gekrönte Haupt dient als Hinweis auf den Verleiher der Stadtrechte. Geführt wird das Wappen seit dem 14. Jahrhundert.

Ebermannstadt war lange mehrheitlich römisch-katholisch.

Vor dem 2. Weltkrieg lebten nur rund zehn evangelische Familien in Ebermannstadt. Ohne Grundbesitz waren sie keine Landwirte, sondern ein Fruchtsafthersteller, ein Betreiber einer Druckerei oder der Wirt des Goldenen Engel neben der St. Nikolauskirche.

Die eigentliche evangelische Geschichte in Ebermannstadt beginnt mit den Flüchtlingen des 2. Weltkriegs, überwiegend aus Schlesien kommend.

Bald wächst die Gemeinde, die kirchlich zu Streitberg gehört auf über 600 Personen an. Den Beginn der Gemeinde prägt Schifffahrtsmissionar Martin Lederer, selber schlesischer Flüchtling. Er organisiert Bibelstunden und Kleiderverteilung, besucht die Flüchtlinge.

1948 wird Pfarrer Wilhelm Reisgies nach Ebermannstadt geschickt. Er soll eine neue Gemeinde Ebermannstadt gründen.

Eine bemerkenswerte Begebenheit ist die Erlaubnis der katholischen Kirchengemeinde Ebermannstadt, die Marienkapelle – Ebermannstadts Wahrzeichen – für regelmäßige evangelische Gottesdienste zu öffnen. Und das in einer Zeit, in der Ökumene noch sehr in den Anfängen steckte und zum Beispiel konfessionsverbindende Ehen noch eine sehr schwierige Sache war. Zwar wurde das ewige Licht vor jedem evangelischen Gottesdienst entfernt, doch eine ganze Reihe von Menschen haben in der Marienkapelle unter anderem ihre Konfirmation gefeiert.

1949 wird für die Evangelischen eine Holzbaracke in der Pretzfelder Straße erworben. Dort finden Konfirmandenarbeit und Bibelstunden statt und es wird eine Ausbildung zu Näherinnen für die jungen evangelischen Frauen ohne Arbeit organisiert.

Doch der Wunsch nach der eigenen Kirche wurde unter den evangelischen Ebermannstädtern immer größer.

1957 konnten sie ein Grundstück am Hasenberg erwerben, das damals noch ein gutes Stück außerhalb der Ortsbebauung lag.

Und wieder kam es zu einem bemerkenswerten Akt der Solidarität.

Der Kirchengemeinde wurde gestattet, für den Bau der Kirche eine Haussammlung im gesamten damaligen Landkreis Ebermannstadt durchführen zu dürfen.

Wichtige Persönlichkeiten der Ebermannstädter katholischen Gemeinde konnten als Anfangsspender und „Eisbrecher“ gewonnen werden.

So sind viele katholische Spenden in den Bau der Emmauskirche mit eingeflossen. Und es wurde nicht nur Geld gespendet, auch Sachspenden wurden gegeben, zum Beispiel von Landwirten, die keine hohen Geldbeträge geben konnten, aber mehrere Ster Holz, die dann verkauft werden konnten.

Die Planung der Kirche übernahm der Georgsgmünder Architekt Wolfgang Gsaenger.

Und am 7. Mai 1960 war die feierliche Grundsteinlegung.

Am 3. September 1961 wurde die Emmauskirche in Ebermannstadt mit einem großen Festzug eingeweiht und hat sich in der kurzen Zeit ihres Bestehens zu einem festen Bestandteil der Stadt entwickelt.

Und es ist kein Zufall, dass dies derselbe Tag war, wie der Kirchweihtag der Marienkapelle, die die Anfänge der evangelischen Gemeinde beherbergt hatte.

1960 kamen auch die in München gegossenen drei Glocken „Glaube“, „Liebe“ und „Hoffnung“ in den Kirchturm.

Erst 1967 konnte die Orgel in der Kirche eingerichtet werden und mit dem Anbau von Pfarrhaus und Gemeindehaus im Jahr 1967 bekam das evangelische Gemeindezentrum um die Emmauskirche ihr heutiges Gesicht.

Geprägt wurde die Gemeinde durch ihrer Pfarrer Martin Lederer, Wilhelm Reisgies, Heimfried Heller, Reinhard Zorn und Rudolf Schmidt.

Gut 1200 Gemeindeglieder zählt die Kirchengemeinde heute.